Knieprothese
Bei einer Knieprothese werden die Innen- und Außenseite oder auch nur einzelne Oberflächen des Kniegelenkes mit Metall überkront. Zwischen den Metallkomponenten wird ein Kunststoff (Polyethylen) als Gleitschicht eingesetzt.
Welches Implantat?
Je nach Arthroseform und individueller Patientenanatomie stehen unterschiedliche Implantate zur Verfügung: von der Teilprothese (Schlittenprothese) über die Vollprothese (bikondyläre Oberflächenersatzprothese, Knietotalendoprothese) bis hin zu Revisionsprothesen. Zudem gibt es auch sog. patientenspezifische Implantate, die an die individuelle Patientenanatomie angepasst werden können.
Im Regelfall werden Knieprothesen zementiert. In Ausnahmefällen, z. B. bei Knochenzementallergien, können aber auch nicht-zementierte Knieprothesen mit guten Standzeiten in Press-Fit-Technik implantiert werden.
Patientenindividuelle Knieendoprothetik
Eine patientenindividuelle Knieendoprothese wird an die individuelle Patientenanatomie nach erfolgter Schnittbildgebung (CT, MRT) angepasst. Dadurch soll der individuellen Anatomie des Kniegelenkes mehr Rechnung getragen und die Funktion des natürlichen Kniegelenkes besser nachgeahmt werden.
Roboter-assistierte Knieendoprothetik
Bei dieser neuen Operationstechnik können z. B. einzelne Sägeschnitte oder Fräsvorgänge des Knochens während der OP durch den Roboter hochpräzise unterstützt werden.
Was tun bei einer Nickelallergie?
Sollten Sie in Ihrer Vorgeschichte z. B. auf Nickel-haltigen Schmuck allergisch auf der Haut reagiert haben oder liegt eine dermatologisch bestätigte Nickelallergie bei Ihnen vor, können wir Ihnen eine „Nickel-freie“ Knieprothese mit exzellenten Abriebeigenschaften anbieten. Bei dieser Prothese besteht die Femurkomponente (der Oberschenkelanteil der Prothese) aus Oxinium (eine metallische Zirkonium-Niob-Legierung), deren Nickelanteil bei nahezu 0% liegt. Eine allergische Reaktion auf die Knieprothese ist im Verlauf nicht möglich.
Kniescheibe (Patella) ersetzen oder nicht?
Diese Entscheidung wird im Regelfall in der OP getroffen. Stellt sich der Knorpel hinter der Kniescheibe als gut dar, wird die Kniescheibe nicht mitersetzt. Bei einer ausgeprägten Arthrose auch hinter der Kniescheibe (Retropatellararthrose) kann auch hier ein Ersatz mittels „Polyethylenknopf“ durchgeführt werden. Alternativ kann die Kniescheibe nur getrimmt sowie Knochenanbauten entfernt werden.
Nachbehandlung
Eine schmerzadaptierte Vollbelastung ist unmittelbar nach der OP möglich. Physiotherapie, Gangschule sowie eine Beübung des Kniegelenkes auf der Bewegungsschiene (CPM) werden täglich durchgeführt, so dass bereits nach ca. 4-7 Tagen die Entlassung geplant werden kann. Im Anschluss findet in der Regel eine 3-wöchige ambulante oder stationäre Reha statt. Nach Abtrainieren der Unterarmgehstützen können Sie nach ca. 6 Wochen wieder Autofahren.
Sport & Prothese
Generell ist jeder Sport auch mit einer Knieprothese möglich. Dennoch sollten Kontakt- und Risikosportarten aufgrund des Sturz- und Verletzungsrisikos vermieden werden. Radfahren, Walken, Schwimmen, Gymnastik und Golf können problemlos durchgeführt werden.
Interview mit PD Dr. med. Weißenberger
Aktuelle Therapieoptionen bei Kniearthrose: Ein Interview mit dem Arthrosespezialisten Priv.-Doz. Dr. med. Weißenberger
Das gesamte Interview für den Medisiegel finden Sie unter folgendem Link: zum Interview
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Smith+Nephew