Hüftprothese
Die Implantation einer Hüftendoprothese zählt zu einer der erfolgreichsten Operationen in der Medizin überhaupt und wurde in dem medizinischen Fachjournal „The Lancet“ als „Die Operation des Jahrhunderts“ bezeichnet. Bei fortgeschrittener Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose) mit Belastungs- und Ruheschmerzen, einem hohen Leidensdruck des Patienten sowie Versagen konservativer Therapiemaßnahmen kann die Indikation zur Implantation einer Hüftendoprothese gestellt werden. Der künstliche Hüftgelenksersatz stellt ein etabliertes operatives Therapieverfahren dar, mit dem eine hohe Patientenzufriedenheit, eine deutliche Schmerzreduktion und eine Verbesserung der Mobilität mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden können.
Welcher Zugang?
Der minimal-invasive, direkte vordere (oder anteriore) Zugang zum Hüftgelenk ist muskel- und nervenschonend und ermöglicht eine schmerzadaptierte Vollbelastung unmittelbar nach der Operation. Der durch die Operation entstandene Blutverlust ist gering. Gerade in den ersten Wochen nach der Operation sind Patienten mit dieser Operationsmethode schneller wieder fit.
Welches Implantat?
Je nach Patientenalter, individueller Anatomie und Knochenqualität kommen unterschiedliche Implantate (pfannen- sowie schaftseitig) zum Einsatz. Im Bereich der Schaftkomponente vom knochensparenden Kurzschaft, über den „Standardschaft“, bis hin zu Dysplasie- oder individuell angefertigten Schäften sowie Revisionsschäften beim Prothesenwechsel. Im Bereich der Pfannenkomponente stehen ebenfalls verschiedene Implantate, je nach Anatomie und Knochenqualität, für die Primär- und Wechselendoprothetik zur Verfügung. Lässt die Knochenqualität eine zementfreie Press-Fit-Verankerung nicht zu, können insbesondere der Schaft, aber auch die Pfanne, mit Knochenzement (Polymethylmethacrylat) fest im Knochen verankert werden.
Welche Gleitpaarung?
Ob Polyethyleninlay (hochvernetzter Kunststoff) mit Keramikkopf, Polyethyleninlay mit Oxiniumkopf oder Keramikinlay mit Keramikkopf – wir wählen mit Ihnen zusammen die individuell passende Gleitpaarung aus.
Nachbehandlung
Eine schmerzadaptierte Vollbelastung ist unmittelbar nach der Operation möglich. Physiotherapie und Gangschule werden täglich während Ihres stationären Aufenthaltes im Krankenhaus unter Anleitung durchgeführt, so dass bereits nach ca. 4 bis 7 Tagen die Entlassung geplant werden kann. Im Anschluss findet meistens eine 3-wöchige ambulante oder stationäre Reha statt.
In der Regel können Sie nach ca. 6 Wochen wieder Autofahren, sobald die Unterarmgehstützen abtrainiert sind. Extreme Bewegungen, wie die tiefe Hocke oder ein Überschlagen der Beine, sollten als Luxationsprophylaxe (Luxation = Verrenkung der Prothese) in den ersten 3 Monaten vermieden werden.
Sport & Prothese
Generell ist jeder Sport auch mit einer Hüftprothese möglich. Dennoch sollten Kontakt- und Risikosportarten aufgrund des Sturz- und Verletzungsrisikos vermieden werden. Walken, Schwimmen, Radfahren, Tennis und Golf können problemlos durchgeführt werden.
Fast Track (schnelle Mobilisierung), Tranexamsäure, LIA (lokale Infiltrationsanästhesie), Patient Blood Management (z. B. präoperative Eisengabe) und vieles mehr
Wir bieten Ihnen modernste Endoprothetik des Hüftgelenkes an! Ziel ist es, Sie optimal vor, in und nach der Operation zu behandeln. Mit allen modernen Möglichkeiten der Medizin. Und alles aus einer Hand. Der Arzt, der Sie vor der Operation untersucht und mit Ihnen zusammen die Indikation zur Operation stellt, versorgt Sie operativ, betreut Sie während Ihres stationären Aufenthaltes und untersucht Sie auch persönlich in den regelmäßigen Nachuntersuchungen. Unser Motto ist: eine enge Arzt-Patienten-Beziehung und eine optimale Patientenbehandlung und -betreuung nach modernsten Diagnostik- und Therapiestandards.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Smith+Nephew